Immer mehr Menschen neigen dazu, mittlerweile leider auch viele Jüngere, und insbesondere Frauen sind betroffen. Neigst Du auch zu Verstopfung? Dann wird Dich dieser Artikel sicher sehr interessieren. Ich verrate Dir, wie Du Dir bei Deinen Verdauungsstörungen mit dem Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin und den Empfehlungen aus der Ernährung nach der TCM helfen kannst, und wie Dein Darm wieder in seine Balance findet.
Störungen der Mitte
Die Schule der „Mitte“ ist eine eigenständige Betrachtungsweise in der chinesischen Medizin. Zur sogenannten Mitte zählen die Funktionen der Milz, des Magens, der Gallenblase, des Dünndarms und Dickdarms. Laut der Schule der Mitte ist der wichtigste Ansatzpunkt für das Gesundsein und Gesundwerden eines Menschen die Pflege der „Mitte“, durch geregelte gute Ernährung und meditative Methoden, insbesondere meditative Körperübungen wie zum Beispiel Qi Gong.
Wenn man sich bewusst macht, dass ein Teil unseres Qi´s (Lebensenergie) unter anderem aus der Nahrung gewonnen, von der Milz umgewandelt und im ganzen Körper verteilt wird, dann ist es einleuchtend, warum die Schule der Mitte so essenziell und heute immer wichtiger denn je ist.
Wenn Du mehr über die Entstehung von Qi wissen möchtest, dann empfehle ich Dir meinen Blog-Artikel Warm durch den Winter.
Es gibt einen speziellen Nerv zwischen der Milz und unserem zentralen Nervensystem. Die Milz ist für unser Denken und das Wohlergehen aller anderen Organe zuständig. Jedoch ständiges Gedanken machen schwächt sie und eine geschwächte Milz führt dazu, sich erst recht Sorgen zu machen, was dann zu einem Teufelskreislauf führt.
Neben der Milz gehört auch der Magen zu dem Funktionskreis Erde. Ein Funktionskreis, der der Erde besonders zum Verhängnis werden kann, ist das Holz mit den Organen Leber und Gallenblase. Eine imposante Leber greift Milz und Magen an und kann schnell eine tüchtige Bandbreite an Magen-Darm-Störungen verursachen, wie zum Beispiel Magenschleimhautentzündungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und vieles mehr. Kommt zudem noch der Faktor Stress dazu, verändert sich nachweislich das Mikrobiom. Dabei handelt es sich um verschiedene Arten von Darmbakterien, die in den Darmwänden angesiedelt sind.
Die Veränderung des Mikrobioms kann zum sogenannten Leaky-Gut-Syndrom führen, bei dem die Darmschleimhaut unphysiologisch durchlässig ist. Durch diese Störung der Barrierefunktion der Schleimhaut gelangen Krankheitserreger, Toxine und unverdaute Partikel aus dem Darm in den Blutkreislauf. Das wiederum kann zu diversen Entzündungsprozessen im gesamten Körper führen.
Darüber hinaus weiß man mittlerweile, dass es Zusammenhänge zwischen Darm und Hirn gibt. So kann man sagen, wenn es unserem Darm gut geht, dann profitiert auch unser Hirn davon.
Du siehst wie komplex und weitreichend die Zusammenhänge unserer Organe sind. Die TCM konnte sich schon vor Jahrtausenden das Zusammenspiel von Milz und den anderen Organen, sowie deren Bedeutung für die Verdauung erklären.
Mögliche Gründe für Verstopfung laut TCM
Die folgenden Ursachen für eine Verstopfung können auch als Grund-Muster für alle Störungen des Verdauungstraktes herangezogen werden:
· Hitze im Dickdarm
Kann entstehen durch übermäßigen Verzehr von heißen Lebensmitteln (wie zum Beispiel Lamm- Rindfleisch, Alkohol) und trocknenden Speisen, beispielsweise Gegrilltes oder Gebackenes.
· Leber- Qi Stagnation
Das Qi kann nicht im Körper abwärts wandern und sammelt sich im Mittleren Erwärmer. Es entsteht Völlegefühl, eventuell zusammen mit Schmerzen.
· Qi-Mangel
Vor allem bei Schwächung durch Krankheit, Geburt und bei alten Menschen.
· Säfte-/Blut-Mangel
Ohne ausreichend Säfte wird der Stuhl nicht ausreichend befeuchtet. Es entsteht Trockenheit.
Verstopfung aufgrund von Hitze im Darm
Bei dieser Form der Verstopfung kommt es häufig zu begleitenden Beschwerden wie Bauchschmerzen, trockenem Mund, viel Durst und allgemeinem Hitzegefühl. Der Stuhl ist übelriechend und trocken, der Stuhlgang ist erschwert und eher selten.
Hitzeerzeugende Lebensmittel:
· Scharfe Gewürze: Chili, Pfeffer, Curry, Zimt, Anis
· Yogi Tee
· Knoblauch, Zwiebeln
· Lammfleisch
· Schalentiere, Muscheln
· Essig
· Fettige Speisen
· Gebratenes
· Alkohol
Verstopfung aufgrund von Leber-Qi Stagnation
Sie zeigt sich durch kieselsteinförmigen, trockenen, harten Stuhl, begleitet von einem erschwerten Stuhlgang. Auch ein Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall ist möglich.
Bei einer Leber-Qi-Stagnation spielen Emotionen, vor allem unterdrückte, eine große Rolle. Genauso können ständiger Zeitdruck, emotionaler Ballast und Überforderung, zusammen mit Bewegungsmangel, eine Stagnation des Leber-Qi fördern. Daher ist es sehr wichtig, sich seiner Emotionen bewusst zu werden und sie zu verarbeiten. Parallel ist eine tägliche moderate Bewegung, vorzugsweise an frischer Luft, sinnvoll. Denn bei Stagnationen fließt das Qi nicht ausreichend und muss wieder durch Bewegung reguliert werden.
Unterstützung bei Qi-Stagnation:
· Tägliche Bewegung
· Der Leber etwas Gutes tun mit:
- Entspannungsmethoden
- Akupunktur
- Tees aus Pfefferminze, Melisse, Calendula, Scharfgabe, Löwenzahnblätter, Passionsblüte, Hopfenblüte
Verstopfung aufgrund von Qi-Mangel
Der Stuhl ist bleistiftartig, jedoch nicht trocken. Oftmals fühlen sich Betroffene nach dem Stuhlgang völlig erschöpft. Weitere Begleitsymptome eines Qi-Mangels können sein:
· Völlegefühl
· Blähungen
· Schweregefühl
· Kalte Hände und/oder Füße
· Großporige Haut
· Blasse Lippen
Unterstützung bei Qi-Mangel:
· Regelmäßige moderate Bewegung
· Atemübungen
· Körperübungen wie z.B. Qi Gong
· Qi reiche und stärkende Ernährung
Qi stärkende Ernährung
· Drei gekochte Mahlzeiten am Tag
· Getreide als Basis-Lebensmittel
· Rindfleisch
· Hülsenfrüchte (über Nacht in Wasser einweichen!)
· Gemüse: Möhren, Fenchel, Wurzelgemüse, alle Kohlsorten
· Nüsse, Samen
· Gewürze:
- Frischer (!) Ingwer
- Kardamom
- Rosmarin
- Thymian
- Anis
- Fenchel
- (Kreuz-)Kümmel
- Koriander
- Majoran
- Basilikum
- Petersilie
- Koriander (getrocknet)
Verstopfung aufgrund von Säfte-Mangel
Ein Mangel an Säften, oder auch an Blut, bedeutet immer Trockenheit im Körper. Die Gründe für diese Trockenheit können eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme sein, Arbeiten in sehr warmer Umgebung und zu häufiger Genuss von austrocknenden Lebensmitteln, wie scharfe Gewürze und Kaffee. Die kostbaren Körpersäfte trocknen dadurch aus. Dies kann einen Leber-Blut-Mangel zur Folge haben, was wiederum eine Leber-Qi-Stagnation begünstigt. Es stagnieren allmählich die Darmbewegungen und der Speisebrei verbleibt zu lange im Darm, er wird dunkel, trocken und hart.
Lebensmittel zum Ausgleich des Säfte-Mangels:
· Suppen und Eintöpfe
· Obstkompotte
· Befeuchtende Gemüsearten wie Zucchini, Tomate, Spinat, Spargel
· Reis
· Obst- und Gemüsesäfte (mit Wasser verdünnt)
· Nüsse
· Oliven-, Sesam- und Weizenkeimöl
· Gewürze: Fenchel, (Kreuz-)Kümmel, Anis und getrockneten Koriander
Anmerkung: auf Abführmittel solltest Du verzichten, da sie Deinen Körper stark auskühlen und damit Deinen Säfte-Mangel nur noch verstärken.
Nimm Deine Verdauungsbeschwerden ernst!
Sollten die Störungen bereits länger bestehen, dann lass Dich von einem Arzt untersuchen. Meine Empfehlungen aus diesem Artikel kannst Du jederzeit für Dich umsetzen. Es ist wichtig Ungleichgewichte aufzuheben, damit auf Dauer keine echten Krankheiten daraus entstehen. Und vorbeugen ist immer besser als kurieren.
Wenn Du Dich bei der Umstellung Deiner Ernährung von mir unterstützen und/oder mit der Akupunktur begleiten lassen möchtest, dann sende mir gerne eine E-Mail an:
Gemeinsam passen wir Deine Ernährungsweise an DEINE Bedürfnisse an. Du erhältst alltagstaugliche Tipps, die sich einfach und schnell umsetzen lassen. Die Akupunktur verhilft Dir, durch Ihre sanften Impulse, Deine inneren Dysbalancen, die Störungen verursachen, wieder zu harmonisieren.
Für Veränderungen ist es nie zu spät. Melde Dich gerne bei mir.
Ich freue mich auf Dich!
Deine Bianca
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(Quellenangabe Bild: von Alicia_Harper auf Pixabuy)